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Vatikanische Gärten

Vatikanische Gärten

Die Vatikanischen Gärten sind eine grüne Oase voller Geschichte und Kunst, direkt hinter dem Petersdom. Hier treffen Jahrhunderte von Tradition, Architektur und Spiritualität aufeinander, mit Monumenten und Räumen, die den Übergang vom Mittelalter über das Barock bis hin zu den jüngsten Initiativen für Aufwertung und Erhaltung veranschaulichen.

  • Ort
    Vatikanstadt

  • Gebaut von
    Papst Nikolaus III., Donato Bramante, Pirro Ligorio und andere, ab 1279

  • Was zu sehen ist
    Lourdes-Grotte, Aquilone-Brunnen, Leoninische Mauern, Denkmal für St. Petrus

  • Öffnungszeiten
    Geführte Besichtigungen mit Voranmeldung, 9:00 - 18:00

  • Preis
    Standardticket ab 25 Euro

  • Transport
    U-Bahn-Station: Ottaviano

Vatikanische Gärten: Luftansicht mit Monument für den heiligen Petrus, Gärtnerhaus und Kloster Mater Ecclesiae
Vatikanische Gärten: Luftaufnahme mit Petrusdenkmal, Gärtnerhaus und Kloster Mater Ecclesiae

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Geschichte der Vatikanischen Museen

Mittelalter und heilige Ursprünge: Papst Nikolaus III. und das Hortus Conclusus (1279)

Die Vatikanischen Gärten haben ihre Wurzeln im Mittelalter. Im Jahr 1279 wählte Papst Nikolaus III. (Giovanni Gaetano Orsini) das Gebiet neben dem Petersdom als Residenz und spirituellen Rückzugsort.

Mit der Errichtung der ersten Verteidigungsmauern wurde das Areal in ein wahres Hortus Conclusus verwandelt – einen abgeschlossenen, heiligen Garten. Innerhalb dieses ursprünglichen Kerns wurden angelegt:

  • Ein Obstgarten (pomerium),
  • Eine Wiese (pratellum),
  • Ein eigentlicher Garten (viridarium).

Der Überlieferung nach wurde der Boden mit heiliger Erde angereichert, die von Heiliger Helena vom Kalvarienberg mitgebracht worden war. Dies sollte die Verbindung zwischen dem Opfer Christi und dem Gedenken an die ersten Märtyrer symbolisieren und so Spiritualität und Natur vereinen.

Renaissance: Die landschaftliche Umgestaltung durch Donato Bramante (Anfang des 16. Jahrhunderts)

Mit dem Aufkommen der Renaissance erfuhr das Gebiet eine tiefgreifende Umgestaltung. Auf Anordnung von Papst Julius II. gestaltete Donato Bramante den gesamten Komplex neu und schuf eine harmonische, geometrische Gartenanlage.

Bramante teilte den Komplex in drei Haupthöfe:

  • den Belvedere-Hof,
  • den Bibliotheks-Hof,
  • den Pinienzapfen-Hof (Cortile della Pigna).

Diese Bereiche, gekennzeichnet durch Heckenlabyrinthe, gepflasterte Wege und symbolische Zonen, gelten als herausragendes Beispiel für die Gartenkunst.

Es ist wichtig zu beachten, dass die renaissancezeitlichen Höfe – heute ein wesentlicher Teil der Vatikanischen Museen – und die Vatikanischen Gärten zwar demselben historischen und künstlerischen Erbe angehören, jedoch zwei getrennte Einheiten bilden:

  • Die Höfe sind geschlossene, innenliegende Bereiche,
  • Die Gärten sind weiträumige, öffentlich zugängliche Grünflächen.

Barock: Die Epoche der Brunnen, Skulpturen und Tempel (Anfang des 17. Jahrhunderts, 1607)

Die barocke Epoche brachte eine neue Dimension von Theatralik und Bewegung in die Vatikanischen Gärten.

Ab 1607, durch die Einführung eines ausgeklügelten Wasserversorgungssystems – das frisches Wasser aus entfernten Quellen heranführte – wurde das Gelände mit zahlreichen Marmor- und Bronzebrunnen sowie kleinen Tempeln bereichert.

Künstler und Architekten wie Pirro Ligorio trugen mit manieristischen Werken und dynamischen Skulpturen zur Gestaltung der Landschaft bei.

Das Wechselspiel des Wassers, verbunden mit dem Kontrast unterschiedlicher Materialien und der strategischen Platzierung der Kunstwerke, verwandelte die Gärten in eine Freilichtbühne, welche die Größe des Imperiums und die Heiligkeit des Ortes zugleich beschwor.

Modernisierung und Urbanisierung: Vom 19. Jahrhundert bis zu den Lateranverträgen (1870–1929)

Im Verlauf des 19. Jahrhunderts führte der Einfluss des englischen Gartenstils zu einer Umgestaltung der Anlagen. Neben den traditionellen italienischen Gärten entstanden nun auch natürlichere und informellere Bereiche.

Mit den Lateranverträgen von 1929, die die Souveränität der Vatikanstadt bestätigten, kam es zu bedeutenden städtebaulichen Maßnahmen.

In dieser Zeit entstanden institutionelle Gebäude wie das Governatorat und die Vatikanische Rundfunkanstalt (Radio Vatikan). Sie integrierten sich zwar in die historische Gartenpracht, stehen jedoch zugleich für den Dialog zwischen Tradition und Moderne in einem geschichtsträchtigen Staat.

Erhaltung und Erneuerung: Restaurierung und Öffnung für die Öffentlichkeit (2014–heute)
Seit 2014 verfolgen die Vatikanischen Gärten ein ehrgeiziges Programm der Aufwertung und Konservierung.

Unter der Leitung von Papst Franziskus begann ein umfangreiches Restaurierungsprojekt, das der Erhaltung von rund 570 Kunstwerken und Denkmälern dient, die in der Grünanlage verstreut sind.

Dabei wurden umweltfreundliche und innovative Methoden angewandt. Um dem biologischen Abbau durch Verschmutzung und Witterungseinflüsse entgegenzuwirken, kommen beispielsweise naturbelassene Produkte mit geringer Umweltbelastung zum Einsatz, wie ätherische Öle aus Oregano und Thymian.

Besuch der Vatikanischen Gärten

In den Vatikanischen Gärten verbirgt sich eine Welt aus Geschichte, Kunst und Natur – ein vielschichtiges Erbe, das Denkmäler, Paläste und sorgfältig gepflegte Grünanlagen umfasst. Diese einzigartige Umgebung, im Herzen der Vatikanstadt gelegen, ist das Ergebnis jahrhundertelanger Entwicklungen, Restaurierungen und städtebaulicher Eingriffe, bei denen es gelungen ist, Tradition mit Innovation zu verbinden.

Hier finden sich mittelalterliche Befestigungen, elegante Themengärten und Monumente von außergewöhnlichem Wert, die jeweils einen Teil jener Geschichte und Spiritualität widerspiegeln, welche den Vatikan durchdringt. Unter den bedeutendsten Stätten ragen solche von tiefer Andacht und beeindruckender architektonischer Schönheit heraus, die Besucher sowohl durch ihre Geschichte als auch durch ihre symbolische Bedeutung in Staunen versetzen.

Beispielsweise ist die Lourdes-Grotte eine detailgetreue Nachbildung der berühmten Grotte von Massabielle. Sie hat sich über die Jahre hinweg zu einem Ort des Gebets und der Meditation entwickelt, an dem alljährlich am 31. Mai eine Messe zum Gedenken an die Marienerscheinungen gefeiert wird. Die Leoninischen Mauern wiederum sind Überreste der mittelalterlichen Verteidigung des Vatikans und berichten von Jahrhunderten der Geschichte und von der dringenden Notwendigkeit, Angriffe abzuwehren. Das Denkmal für St. Petrus symbolisiert Hingabe und die Kontinuität der christlichen Tradition über die Jahrhunderte. Und schließlich gilt der Aquilone-Brunnen als barockes Meisterwerk: Er wurde von bedeutenden Architekten und Bildhauern jener Epoche geschaffen, feiert den päpstlichen Erfindungsreichtum in der Wassertechnik und bereichert die Gärten mit seinem eindrucksvollen Design – ein Sinnbild für die Pracht und die historische Bedeutung dieses Areals.

Dies sind nur einige der Schätze, die das Universum der Vatikanischen Gärten ausmachen – ein Ort, an dem jeder Winkel, jede Skulptur und jede Pflanze ein Stück einer glorreichen Vergangenheit erzählt und Besucher dazu einlädt, den kulturellen und spirituellen Reichtum dieses außergewöhnlichen Areals zu entdecken und zu würdigen.

Südwest-Quadrant

Torre San Giovanni

Am südwestlichen Ende der Leoninischen Mauern, zwischen dem Amerikanischen Garten und dem Sendezentrum Marconi von Radio Vatikan, erhebt sich die Torre San Giovanni. Obwohl ihre genauen Ursprünge in den detaillierten historischen Berichten nicht immer belegt sind, erinnert sie an die alte Tradition der Befestigung und Wachsamkeit, die die Verteidigungsmauern des Vatikans seit Jahrhunderten prägt.

Amerikanischer Garten

Im südwestlichen Quadranten der Vatikanischen Gärten liegt der Amerikanische Garten, der sich zwischen dem Hubschrauberlandeplatz und den Leoninischen Mauern erstreckt. Dieser Grünbereich zeichnet sich durch exotische Pflanzen aus und orientiert sich – in weniger strenger Form – an den englischen Gärten, während er dennoch den vatikanischen Brauch der gärtnerischen Kultur und meditativen Räume beibehält.

Leoninische Mauern

Die Leoninischen Mauern, errichtet im 9. Jahrhundert, gehören zu den bedeutendsten Beispielen hochmittelalterlicher Befestigungsanlagen in Italien. Als Reaktion auf die Bedrohung durch die Sarazenen gedacht, sollten sie den Vatikan und den Petersdom schützen.

Am 27. Juni 852 weihte Papst Leo IV. dieses imposante Bollwerk offiziell ein, das zunächst drei Hauptzugänge vorsah: die Porta San Pellegrino, die man noch heute hinter einer eleganten Kolonnade sehen kann, die Porta Saxonum in der Nähe von Santo Spirito in Sassia (im 16. Jahrhundert als Porta di San Spirito bekannt) und die Porta Sancti Petri all’Adrianeo, die später unter Papst Nikolaus V. vergrößert und verschönert wurde.

Die Mauern bestehen aus einem etwa sechs Meter hohen Kern aus Zementbau, gekrönt von einem Zinnenwehrgang, sowie einer äußeren Schicht aus Spolienziegeln und Mörtel. Die rechteckigen Türme, jeweils rund 14 Meter hoch, waren in Bereiche für Lagerung, Wachposten und Wasservorrat unterteilt. In späteren Zeiten ließen Persönlichkeiten wie Nikolaus III. und die Päpste Bonifatius IX., Alexander V. und Johannes XXIII. gezielte Verstärkungen und Anpassungen vornehmen, etwa den berühmten „Passetto di Borgo“, der den Vatikan mit der Engelsburg verband.

Lourdes-Grotte

Die Lourdes-Grotte in den Vatikanischen Gärten ist eine detailgetreue Nachbildung der berühmten Grotte von Massabielle im französischen Lourdes. Sie wurde am 1. Juni 1902 vom Bischof von Tarbes, François-Xavier Schoepfer, Papst Leo XIII. geschenkt und vom Architekten der Päpstlichen Paläste, Costantino Sneider, errichtet.

Seit ihrer Einweihung in Anwesenheit von Papst Leo XIII. und des stiftenden Bischofs nimmt die Grotte einen zentralen Platz im spirituellen Leben des Vatikans ein. Besonders bedeutsam ist sie für die marianische Frömmigkeit: An jedem 31. Mai, nach der monatlichen Prozession, besucht der Papst die Grotte, um hier die Messe zu feiern, und festigt so die Verbindung von Andacht und Tradition.

Im Lauf der Jahre erfuhr die Grotte verschiedene Veränderungen: 1905 wurde eine verkleinerte Nachbildung des umliegenden Gebiets mit einer Turmspitze und Treppen integriert, die feierlich von Papst Pius X. eröffnet wurde. Später, 1960, schenkte man Papst Johannes XXIII. den Altar der Erscheinungen, der ebenfalls aus Lourdes stammte. 1962 nahm derselbe Papst weitere Änderungen vor, indem er die beiden Seitentreppen entfernte, die das architektonische Gleichgewicht störten.

Sie befindet sich auf der Piazzale della Grotta, an der Ostseite der Leoninischen Mauern.

Italienischer Garten

Zwischen dem Sendezentrum Marconi (im Südwesten) und dem Äthiopischen Kolleg (im Nordosten) erstreckt sich der Italienische Garten. Er verkörpert die Renaissance-Tradition der Gartenkunst mit ihren regelmäßigen Geometrien, Symmetrien und sorgfältig gepflegten Parterres. Dieser Bereich steht für das Streben nach Ordnung und Schönheit, das die Epoche kennzeichnete, und verbindet Natur und Architektur in harmonischer Weise.

Äthiopisches Kolleg

Östlich des Palazzo del Governatorato und umgeben von den italienischen und französischen Gärten liegt das Äthiopische Kolleg, eine Bildungseinrichtung für Mitglieder der äthiopisch-christlichen Tradition. Seine Existenz zeugt von den historischen und kulturellen Verbindungen zwischen dem Heiligen Stuhl und der Ostkirche und verweist auf die universale Dimension des Christentums.

Muschelbrunnen (Fontana della Conchiglia)

Hinter dem Bahnhof, im südöstlich gelegenen Garten des Sendezentrums Marconi, befindet sich der Muschelbrunnen (Fontana della Conchiglia), der seinen Namen dem maritimen Zierelement verdankt. Er fügt sich als dekorativer Akzent in die Landschaft und verweist auf die ikonografische Tradition des Vatikans sowie die Bedeutung natürlicher Symbole.

Radio Vatikan (Sendezentrum “Marconi”)

Innerhalb der Leoninischen Mauern, zwischen der Torre San Giovanni (im Osten) und dem Italienischen Garten (im Norden), liegt das Sendezentrum Marconi, in dem Radio Vatikan untergebracht ist. Als Einrichtung zur Verkündigung der Frohen Botschaft und zur Information über Aktivitäten des Heiligen Stuhls hat sie seit ihrer Gründung eine grundlegende Rolle in der Entwicklung kirchlicher Medien gespielt.

Französischer Garten

An die Leoninischen Mauern angrenzend und südlich der Direktion von Radio Vatikan befindet sich der Französische Garten, der durch Strenge und formale Ordnung besticht – typisch für die französische Gartenbaukunst. Seine geometrische Anlage mit symmetrischen Beeten und dekorativen Details steht in deutlichem Kontrast zu den eher naturbelassenen Arealen anderer Bereiche der Vatikanischen Gärten.

Hubschrauberlandeplatz

Links vom Amerikanischen Garten, am westlichsten Ende der Vatikanstadt, liegt der Hubschrauberlandeplatz (Eliporto). Er dient offiziellen Transporten und markiert einen modernen Zugang in einem Kontext, der stark von Geschichte und Tradition geprägt ist. Auch wenn er kein klassisches Touristenziel darstellt, ist seine Funktion und Lage entscheidend, um das Zusammenspiel von Innovation und historischem Erbe zu verstehen.

Nordwest-Quadrant

Direktion von Radio Vatikan

Dieser Bereich liegt zwischen dem Französischen Garten (im Süden) und dem Englischen Garten (im Norden). Die sogenannte “Direktion von Radio Vatikan” beherbergt Räumlichkeiten und Dienste im Zusammenhang mit den Kommunikationsaufgaben des Heiligen Stuhls und bildet einen funktionalen Knotenpunkt innerhalb des Komplexes.

Monastero Mater Ecclesiae

Unterhalb des Englischen Gartens befindet sich das Monastero Mater Ecclesiae, ein Kloster für kontemplatives Leben und geistliche Exerzitien. Auch wenn es im Vergleich zu anderen monumentalen Bauwerken eine eher bescheidene Rolle einnimmt, verkörpert das Kloster die Tradition von Einkehr und Gebet, die seit jeher ein wesentlicher Bestandteil der Geschichte des Vatikans ist.

Aquilone-Brunnen (Fontana dell’Aquilone)

Östlich des Monastero Mater Ecclesiae liegt der Aquilone-Brunnen (auch “Fontana dello Scoglio” genannt), ein prachtvolles Beispiel für barocke Kunst und Ingenieurskunst im Bereich der Wassertechnik, errichtet zur Feier des renovierten Aquädukts Acqua Paola.

Die Arbeiten begannen im Herbst 1611 unter dem Pontifikat von Papst Paul V.. Das Projekt wurde vom niederländischen Architekten Jan van Santen, in Italien bekannt als Giovanni Vasanzio, konzipiert, unterstützt von Carlo Maderno und dem begabten Hydraulik- und Brunnenmeister Martino Ferrabosco.

Der Brunnen birgt Skulpturen von unschätzbarem Wert: In der rechten hinteren Nische befindet sich ein bronzener Triton, der Stefano Maderno zugeschrieben wird, einer einflussreichen Figur, die möglicherweise auch Gian Lorenzo Bernini inspiriert hat. Zu beiden Seiten stehen zwei imposante Greiffiguren (Griffoni), die von Carlo Fancelli geschaffen wurden und das Wappen der Adelsfamilie Borghese aufgreifen – bestehend aus einem Greifen unter einer Adlerfigur, Sinnbild für Stärke und Adel.

Charakteristisch für das Monument ist sein großes ovales Becken aus Travertin, bereichert durch eingelassene Nischen und kleine Wasserfälle, die sich in das zentrale Becken ergießen. Durch diese Elemente, vereint mit naturalistischen und dekorativen Details, gilt der Aquilone-Brunnen als wahres Meisterwerk des Barockzeitalters und veranschaulicht die Synergie zwischen Kunst, Architektur und Wassertechnik. Im Laufe der Zeit wurde die linke Tritonstatue durch eine Kopie ersetzt, während das Original auf der angrenzenden Grünfläche erhalten blieb – ein Zeugnis ihres unschätzbaren historischen und künstlerischen Werts.

Gemüsegarten

Südlich des Aquilone-Brunnens und außerhalb der Leoninischen Mauern liegt der Gemüsegarten (Orto), ein Gebiet, das dem Anbau gewidmet ist. Seine historischen Wurzeln reichen in die mittelalterlichen “Horti dei semplici” zurück, wo Heil- und Nutzpflanzen angebaut wurden – ein Ausdruck der engen Verbindung zwischen Natur und dem geistigen Wohlergehen des Papstes.

Englischer Garten

Dieser Bereich erstreckt sich zwischen der Viale del Bosco und der Viale del Giardino Quadrato und zeichnet sich durch den typischen, informellen und natürlichen Stil englischer Gärten aus. Der Englische Garten bietet weitläufige Rasenflächen, sanfte Erhebungen und eine weniger strenge Bepflanzung, was ihm eine romantische und entspannte Atmosphäre verleiht. Im Süden grenzt er an die Direktion von Radio Vatikan, das Monastero Mater Ecclesiae und den Aquilone-Brunnen; im Norden an die Torre del Gallinaro und die Gewächshäuser der Vatikanischen Gärten.

Torre del Gallinaro

Am nordwestlichen Ende der Vatikanischen Gärten steht die Torre del Gallinaro, eine Struktur, die trotz ihrer geringen Größe an die defensive Vergangenheit des Komplexes erinnert. Solche Türme dienten traditionell als Aussichtspunkte oder zur Überwachung des Geländes und prägen heute noch als charakteristisches Element das Landschaftsbild.

Gewächshäuser der Vatikanischen Gärten

Gegenüber dem Englischen Garten, rechterhand der Torre del Gallinaro, befinden sich die Gewächshäuser der Vatikanischen Gärten (Serre). Diese geschlossenen Bereiche sind dem Anbau exotischer und seltener Pflanzenarten gewidmet. Sie stellen einen Ort botanischer Erhaltung und Forschung dar und gewähren Besuchern Einblicke in die Pflanzenvielfalt, die das grüne Erbe des Vatikans bereichert.

Nordost-Quadrant

Giardino Quadrato

Der Giardino Quadrato befindet sich gegenüber der Pinakothek der Vatikanischen Museen und erstreckt sich über den nordöstlichen Teil der Vatikanischen Gärten. Durch seine geometrische und geordnete Gestaltung repräsentiert dieser Garten die idealtypischen Prinzipien von Schönheit und Proportion, wie sie die Renaissance prägten, und bildet einen eleganten Rahmen für Kunst und Geschichte.

Casina Pio IV (Päpstliche Akademie der Wissenschaften)

Zwischen dem Denkmal für St. Petrus (im Süden) und dem Giardino Quadrato (im Norden) liegt die Casina Pio IV. Dieses feine Renaissance-Gebäude beherbergt die Päpstliche Akademie der Wissenschaften. Fertiggestellt im Jahr 1558 unter dem Pontifikat Pius’ IV., verkörpert die Anlage die Verbindung von Kunst, Wissenschaft und Spiritualität und ist bis heute ein bedeutendes Zentrum für Studien und Forschung innerhalb des Heiligen Stuhls.

Südost-Quadrant

Denkmal für St. Petrus

Das Denkmal für St. Petrus bildet das spirituelle Herz der Vatikanischen Gärten und ist eine eindrucksvolle Hommage an den Gründer der Kirche. Es steht auf einem zentralen Platz und ehrt die Figur des ersten Papstes, St. Petrus, als Kern der christlichen Glaubenslehre.

Gefertigt aus erlesenen Materialien wie Marmor und Bronze, zeigt das Denkmal Reliefs und Skulpturen zu Schlüsselmomenten aus dem Leben und Martyrium des Apostels Petrus. Im Lauf der Jahrhunderte bewahrten zahlreiche Restaurierungen seine Erhabenheit, wobei man Stil und Form stets den neuen architektonischen und künstlerischen Entwicklungen im Vatikan anpasste.

Das Monument ist nicht nur ein historisches Ehrensymbol, sondern auch ein Treffpunkt für Pilger und Besucher, die hier zusammenkommen, um innezuhalten und ihre Spiritualität zu erneuern. Durch seine strategische Lage und seinen ikonografischen Reichtum ist es eine unumgängliche Station für alle, die in die heilige Kunst und Geschichte des Vatikans eintauchen möchten.

Brunnen des Heiligsten Sakraments

Dieser Brunnen des Heiligsten Sakraments (Fontana del Santissimo Sacramento) befindet sich östlich, gegenüber der Casina Pio IV und in der Nähe der Piazza del Forno. Er vereint das Element Wasser – Quelle des Lebens und der Reinigung – mit der sakralen Ikonografie und schafft so eine Atmosphäre von Andacht und Schönheit.

Casa dei Giardiniere

Zwischen dem Denkmal für St. Petrus (im Norden) und dem Palazzo del Governatorato liegt die Casa dei Giardiniere. Hier sind jene Mitarbeiter untergebracht, die für die Pflege der weitläufigen Grünflächen des Vatikans verantwortlich sind. Dieses Gebäude symbolisiert das operative und historische Bindeglied zwischen Mensch und Natur, das für die Erhaltung dieses einzigartigen Erbes unverzichtbar ist.

Brunnen des Heiligen Josef

Der Brunnen des Heiligen Josef (Fontana di San Giuseppe) steht zwischen der Casa dei Giardiniere und dem Palazzo del Governatorato und würdigt den Schutzpatron der Arbeiter und Handwerker. Seine Anwesenheit – sowohl symbolisch als auch schmückend – unterstreicht die Bedeutung der täglichen Hingabe bei der Gartenpflege.

Kirche Santa Maria Regina della Famiglia

Zur Linken des Palazzo del Governatorato befindet sich diese Kirche, ein Ort des Gebets, der Heiligen Maria, Königin der Familie (Santa Maria Regina della Famiglia) geweiht. Mit ihrer schlichten Architektur und der besinnlichen Atmosphäre ist sie ein geistliches Bezugspunkt für die vatikanische Gemeinschaft und Besucher, die Ruhe und Einkehr suchen.

Palazzo del Governatorato

Auf der Westachse des Petersdoms steht der Palazzo del Governatorato, ein imposantes Verwaltungsgebäude, das für die täglichen Angelegenheiten des Staates der Vatikanstadt zuständig ist. Seine strategische Lage und seine beeindruckende Architektur zeugen von der historischen und institutionellen Kontinuität des Heiligen Stuhls.

Kirche Santo Stefano degli Abissini

Südöstlich des Palazzo del Governatorato befindet sich die Kirche Santo Stefano degli Abissini, die der äthiopischen Gemeinschaft gewidmet ist. Sie repräsentiert die Verbindung zwischen der katholischen Kirche und den afrikanisch-äthiopischen Liturgietraditionen. Ihr Baustil und ihr Inneres, beeinflusst von östlichen Traditionen, machen sie zu einem besonders stimmungsvollen Ort des Gebets.

Palazzo del Tribunale

Dieses Gebäude im südöstlichen Teil der Vatikanischen Gärten, gegenüber dem Bahnhof gelegen, war einst Sitz der Gerichtsinstanzen des Heiligen Stuhls. Der Palazzo del Tribunale besticht durch seine strenge, imposante Fassade, die von Jahrhunderten administrativer und rechtlicher Geschichte im Vatikan zeugt.

Piazza Santa Marta

Südlich des Petersdoms, zwischen dem Palazzo del Tribunale und der Sakristei der Basilika, erstreckt sich die Piazza Santa Marta. Sie dient als Begegnungs- und Durchgangsort. Der Name ehrt die heilige Marta, ein Symbol für Gastfreundschaft und Fürsorge, und zeugt von der Lebendigkeit des Alltagslebens in der vatikanischen Anlage.

Bahnhof

Gegenüber der Piazza della Stazione Ferroviaria, südlich des Palazzo del Governatorato, liegt der Bahnhof (Stazione). Er ist der Knotenpunkt des Eisenbahnverkehrs, der historisch den Personen- und Gütertransport in und aus dem Vatikan ermöglichte und auch heute noch ein wichtiger infrastruktureller Bestandteil der modernen Vatikanstadt ist.

Palazzina dell’Arciprete

Östlich des Bahnhofs und südlich des Palazzo del Tribunale liegt die Palazzina dell’Arciprete, ein historisches Gebäude, in dem früher der Verantwortliche für innere kirchliche Angelegenheiten residierte. Seine einfache, aber elegante Architektur unterstreicht seine geschichtliche Bedeutung und seelsorgerische Rolle innerhalb der vatikanischen Gemeinschaft.

Palazzo San Carlo

Südlich der Piazza Santa Marta befindet sich der Palazzo San Carlo, in dem sowohl Wohn- als auch Verwaltungsfunktionen vereint sind. Der Name verweist auf den heiligen Karl und die damit verbundenen Traditionen von Stärke und Stabilität, was die historische Kontinuität der päpstlichen Präsenz in der Stadtverwaltung verdeutlicht.

Domus Sanctae Martae (Gästehaus)

Südlich der Piazza Santa Marta und östlich des Palazzo San Carlo liegt die Domus Sanctae Martae, auch Foresteria genannt. Dieses Gästehaus dient der Unterbringung von Besuchern und Pilgern und verkörpert die Gastfreundschaftstradition des Heiligen Stuhls. Im Inneren finden sich künstlerische und dekorative Elemente, die von seiner historischen Entwicklung erzählen.

Wie man die Vatikanischen Gärten besichtigen kann

Die Besichtigungen werden von offiziellen Führern organisiert, die Besucher über eine Route führen, die eigens darauf ausgerichtet ist, die Geheimnisse und Besonderheiten dieses außergewöhnlichen Areals zu enthüllen. Während der Führung können die alten Befestigungen, die eleganten Brunnen und die historischen Bauten bewundert werden, die vom Lauf der Jahrhunderte und vom architektonischen Erfindergeist verschiedener Pontifikate zeugen.

Um das Erlebnis noch umfassender und bequemer zu gestalten, wird auch eine Open-Bus-Tour angeboten. Diese umfasst folgende Stationen:

  • Casina Pio IV
  • Aquilone-Brunnen
  • Statue von St. Petrus und Casa del Giardiniere
  • Torre Leonina
  • Kuppel und Rosengarten
  • Lourdes-Grotte
  • Französischer Garten
  • Hubschrauberlandeplatz
  • Torre di S. Giovanni
  • Jubiläumsglocke
  • Hl. Thérèse von Lisieux
  • Italienische Gärten
  • Äthiopisches Kolleg
  • Eisenbahnbahnhof
  • Largo S. Marta
  • Palazzo del Governatorato

Diese Route ermöglicht es, die bedeutendsten Orte des Komplexes zu entdecken und einen umfassenden Überblick über die landschaftlichen und historischen Schönheiten der Vatikanischen Gärten zu gewinnen. Der Guide liefert dabei Hintergrundwissen zu Entstehung und Wandel jedes Elements und garantiert so ein Erlebnis, das reich an kulturellen und spirituellen Impulsen ist.

Zur Buchung einer Führung können Sie sich direkt an das Informationsbüro der Vatikanischen Museen wenden oder die offizielle Website der Vatikanstadt besuchen, wo Sie Informationen zu Terminen, Uhrzeiten und Zugangsmöglichkeiten finden. Mit entsprechender Reservierung und einem sachkundigen Führer wird jede Visite der Vatikanischen Gärten zu einer einzigartigen Reise durch ein historisch und künstlerisch unschätzbares Erbe.

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